Statistik der Verbraucherinsolvenzberatung in Sachsen 2024

Datengrundlage für die Auswertung durch die Landesfachstelle sind die Statistikdatenblätter, die von den geeigneten und geförderten Beratungsstellen halbjährlich an die Landesdirektion Sachsen zu versenden sind. Damit werden ausschließlich Daten von abgeschlossenen Fällen der Verbraucherinsolvenzberatung (VIB) erfasst. Sie bieten keinen vollständigen Überblick über Gesamtleistungen der Schuldnerberatungsstellen, da diese zu einem großen Anteil in der sozialen Schuldnerberatung besteht.

Ausgewählte Ergebnisse der Auswertung sind:

  • In Sachsen werden die meisten außergerichtlichen Einigungsversuche im Rahmen der Insolvenzordnung durch die geeigneten Stellen, die vom Freistaat Sachsen gefördert werden, durchgeführt. Das zeigt ein Vergleich der durch die Landesfachstelle vorgenommenen Auswertung der Statistik der Beratungsstellen mit der Insolvenzstatistik des Statistischen Landesamtes Sachsen (siehe Punkt 4). Der VIB durch die geeigneten Stellen in Sachsen kommt damit nicht nur d i e  zentrale Rolle bei der Durchführung außergerichtlicher Einigungsversuche zu, sondern sie trägt in entscheidendem Maße zum erfolgreichen Abschluss von Verbraucherinsolvenzverfahren bei.
  • Für das Jahr 2024 ist eine Zunahme der abgeschlossenen außergerichtlichen Einigungsversuche um 8,5% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.
  • 44% der Ratsuchenden waren 2024 abhängig beschäftigt. Dieser hohe Anteil ist alarmierend, denn er ist ein Indiz dafür, dass das Problem der Überschuldung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
  • Seit Beginn der detaillierten statistischen Erfassung der Ergebnisse der VIB in Sachsen ist die durchschnittliche Gläubigerzahl langsam aber stetig höher geworden. Sie ist von durchschnittlich neun im Jahr 2005 auf 15 im Jahr 2024 angestiegen. Das ist einer der Aspekte der von Beraterinnen und Beratern immer wieder konstatierten zunehmenden Komplexität der Beratungsfälle.